Lawinenkolloquium 2012 – Ein Rückblick

„Mach keinen Abgang“ hieß es erneut am 12. Jänner für 250 Teilnehmer beim jährlich stattfindenden Lawinenkolloquium an der Universität Salzburg. Im Fokus stand diesmal der Lawinenlagebericht – eine Erfolgsstory. Die Organisatoren Peter Schatzl, Markus Keuschnig und Bernhard Niedermoser luden Macher und Anwender ein, um Wissen von den historischen Anfängen, heutigen Standards bis hin zu zukünftigen Möglichkeiten des Lawinenlageberichts zu vermitteln.

Auditorium

Auditorium Lawinenkolloquium 2012, Audimax – Naturwissenschaftliche Fakultät, Universität Salzburg


Seit 1993 gibt es eine einheitliche Europäische Gefahrenstufenskala als wichtiger Baustein und Informationsträger des Lageberichts. Die international abgestimmte Struktur des Lageberichts wird auf den jeweiligen Webauftritten der Lawinenwarndienste in unterschiedlicher Form nutzergerecht aufbereitet. Vor allem in den letzten Jahren gab es zahlreiche Verbesserungen wie zum Beispiel die Einführung von Piktogrammen, Mehrsprachigkeit und unterschiedlichste graphische Darstellungen. Besonders die Etablierung von strategischen Entscheidungsmethoden wie der „Reduktionsmethode“ nach Munter oder „Stop or Go“ verstärkte die Bedeutung des Lawinenlageberichts, weil er einen fixer Bestandteil der Tourenplanung darstellt. Inhaltlich wird dabei das vorherrschende Gefahrenpotential beurteilt, die angegebene Gefahrenstufe deckt dabei eine Fläche von mindestens 100 km² ab. Weitere Inhalte sind eine Beschreibung ungünstiger Bereiche im Gelände nach Höhe und Exposition mit potentiell gefährlichen Gefahrenstellen. Diese nehmen mit steigender Gefahrenstufe exponentiell zu! Die Beschreibung ungünstiger Bereiche im Gelände nach Höhe und Exposition mit potentiell gefährlichen Gefahrenstellen, sowie die Beschreibung des relevanten Lawinenmusters komplettieren das Informationspaket. Aufgrund dieser regionalen Betrachtungsebene kann und darf ein Lawinenlagebericht nicht für Einzelhangbeurteilungen verwendet werden. Der Lawinenlagebericht beschreibt ausschließlich das Gefahrenpotential. Das bei Touren im Gelände vorherrschende Risikopotential entsteht erst durch unsere Entscheidungen und Handlungen vor Ort.

Das Team

Team Lawinenkolloquium 2012 (v. l. nach r.): Dr. Thomas Wiesinger, Markus Keuschnig, MSc, Mag. Bernhard Niedermoser, Dr. Peter Schatzl und Dr. Bernhard Zenke

Das Lawinenkolloquium versteht sich als Plattform für alle die sich mit Prävention und Intervention bei Lawinenereignissen befassen. Die Universität Salzburger fungiert als Bühne für ein Netzwerk aus Lawinenwarnern, Bergführern, Bergrettern, Schilehrern, Alpenverein sowie Kooperationspartnern aus der Industrie (Arc’teryx, Kitzsteinhorn, Pieps, Icebreaker, Martini).

Weitere Infos (Materialen, Diskussionskarten, etc.) unter: www.lawinenkolloquium.at

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