Georgien: Ruhetag – Versuch Kazbek SO-Wand m. Skiabfahrt Ostrampe

Aufstieg SO-Wand – Abfahrt Ostrampe  
26. – 27. Mai 2008
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Ruhetag

Kaum zu glauben, aber als am Abend des 25. Mai ein heftiges Gewitter nieder ging und der Sturm bis in die Nacht anhielt, machte uns das gar nichts. Entspannt und froh, dass wir schon so viel erreicht hatten, krochen wir in unsere Schlafsäcke und freuten uns auf eine lange Nacht ohne Wecker-Intermezzo. Der Sturm war auch tagsüber noch richtig heftig, so dass wir sogar das Klo gehen auf den nächsten Tag verschoben… Also verbrachten wir unseren Ruhetag mit essen, trinken und schlafen. Außerdem konnte Levan mit unserem Benzin, den wir für unsere Kocher mit gebracht haben, aber nicht brauchten, den Stromgenerator betreiben und fernsehen, was auch für uns recht unterhaltsam war.
Immer wieder blätterten wir die Kopie des russischen Führers durch und überlegten, was wir noch machen könnten, falls das Wetter nicht für längere Zeit so stürmisch bleibt. Immer wieder war die Route über die SO-Wand und vor allem eine Skiabfahrt über diese ein Thema. Peter hatte in den Jahren zuvor ja bereits 2 Anläufe unternommen und noch eine Rechnung offen. Und auch ich musste feststellen, dass die SO-Wand “die” Linie an diesem Berg ist. 
Wir rechneten damit dass mind. 10-15 cm Neuschnee im Gipfelbereich gefallen sind und hofften dadurch die vor einigen Tagen recht eisigen Passagen auch mit Ski bewältigen zu können. In der folgenden Nacht klingelte also wieder Wecker, doch der Wind war immer noch sehr stark. Nach weiteren 2 Stunden Schlaf schien sich das Wetter aber etwas beruhigt zu haben.   

Den Ruhetag verbringen wir im gut ausgestatteten Raum der einheimischen Führer mit kochen, essen und Tee trinkenLevan macht sich trotz zunehmend stärker werdendem Sturm auf den Weg Vodka und Zigaretten zu holen. Doch leider waren es nicht seine Freunde die unterhalb des Gletschers ihre Zelte aufschlugen...Abgeschnitte Ski und ein einzelner Holzstock prägen den etwas eigenartigen FahrstilLevanBlick zum Kasbek bevor die Sonne unterging

Tour 36/08

Wieder steigen wir über den uns schon bekannten Weg in das Kar unter der SO-Wand auf. Die vom Sturm geformten Wolken um uns und das schwache Licht der Morgendämmerung erzeugten eine interessante Stimmung. Im Kessel angekommen querten wir diesmal unterhalb der Felsen kurz nach links und erreichten so das Einstiegscolouir. Schon unterhalb dieser Engstelle war es recht steil und wir schnallten die Ski wieder auf die Rucksäcke. Dank gutem Trittschnee ging es zügig aufwärts und ich sah uns schon das 2. mal auf dem Gipfel stehen. Immer wieder drehte ich mich um und sah nach der großen Wolke die über dem Gergeti-Gletscher hing – sie änderte sich kaum. Doch als wir die Felsen des Gendarmes erreichten kam wieder Bewegung in das Wettergeschehen. Nebel hüllte uns ein und wir waren uns schnell einig, dass es am besten und sichersten sei, wenn wir die Ostrampe, die wir ja schon von unserem Aufstieg kannten, abfahren würden.
Nach dem ersten vorsichtigen Schwung in dem ca, 45° steilen Gelände stellten wir schnell fest, dass die Verhältnisse, abgesehen von der Sicht, eigentlich perfekt waren. Immer wieder kurze Sichtfenster abwartend konnten wir die neue Pulverauflage richtig genießen. 

Am Morgen hängen die Wolken noch tief über den Tälern...Zustieg zur hinten gut sichtbaren SO-WandDie kleine Kapelle auf einem Felasabsatz oberhal der MeteostationDen Einstieg in die Tour führt durch eine RinneBlick nach oben (Foto: Peter S.)Peter löst mich beim Spuren abNach oben wird es immer steiler. Rechts die Felsen des GendarmesAls dann der Nebel kam, querten wir in den Firnsattel am Gendarm um über die Ostrampe abzufahren, die wir ja von einem Aufstieg schon kannten.Peter bei der Einfahrt in die Ostrampe - auch nicht gerade flach.Ich im oberen, steileren Teil der Abfahrt (Foto: Peter Schön)Das vergangene Gewitter bewcherte uns allerdings eine schöne Pulverauflage!Peter bei der Abfahrt - unten die Meteostation

Höhenunterschied: 1160Hm
Wetter u. Verhältnisse: Während des Aufstiegs bis zum Gendarmen aufgelockerte Bewölkung; dann z. T. schlechte Sicht durch dichten Nebel (eine der großen Wolken schob sich dann doch über den Kazbek).
Einige cm Neuschnee (Pulver) auf fester Unterlage. In der SO-Wand guter Trittschnee. Bei der Abfahrt ü. d. Ostrampe oben Pulver, weiter unten Harsch/Firn. 

Mit war: Peter S.

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