Tour 38/10

Langsam neigt sich der Bergsommer dem Ende zu und die Auswahl der möglichen Touren auf meiner “Möchtegern”-Liste ist durch die letzten Schneefälle mittlerweile stark eingeschränkt.
Nordseitig zu kalt, oben zuviel Schnee, im Süden schlechtes Wetter…

Beim Start um kurz nach sieben Uhr im Krallerwinkel gibt es keine Zweifel mehr die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die 1200 Höhenmeter Zustieg über den Braggstein vergingen wie im Flug und staunend standen wir unter der doch recht steilen Südwestwand über die wir den Gipfel des Selbhorn erreichen wollten. Zur Vorsicht ziehen wir unsere Klettergurte an um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Laut Führer ein 3er…aber wer weiß was da kommt!? In schöner und leichter Kletterei gewannen wir über Rampen und Bänder rasch an  Höhe. Dann wurd es kurz steiler und ein mit Drahtseil gesicherter, ausgesetzter Quergang leitete uns zur Schlüsselstelle – dem sogenannten Herzogkamin. Trotz einiger Eisenklammern musste man gut zupacken, ehe es auf einem weiteren Band wieder gemütlicher aber weiterhin luftig weiter ging. Nach ein paar weiteren Aufschwüngen erreichten wir den Südgrat und folgten diesem, an schwierigeren Stellen rechts ausweichend, direkt zum Ausstieg direkt am Gipfelkreuz.

Ein Blick auf die Uhr half bei der Entscheidung wie und wo wir absteigen würden… über die Buchauerscharte, aber nicht ohne der Schönfeldspitze einen Besuch abzustatten. Zurück in der Buchauerscharte gönnten wir uns ein kurzes Schlaferl in der warmen Herbstsonne. Der darauffolgende Abstieg war trotz seiner Länge Dank der schönen Ausblicke recht kurzweilig.

A gschenkta Doug!
-Markus Ecker-

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Selbhorn – “Südwestwand-Klettersteig”: Stellen III, meist II, 500 Höhenmeter, wenige Bohrhaken (als Führungstour eingerichtet) und Fixseil bzw. Eisenklammern in der Schlüsselstelle. Kein reiner Klettersteig im modernen Sinn! Abstieg über markierten Normalweg via Luegscharte, Buchauer- oder Wasserfallscharte.

Höhenunterschied gesamt: 2300 Hm
Wetter u. Verhältnisse: sonnig und warm, teilweise nur dünne Schleierbewölkung, an exponierten Stellen mäßig starker Wind aber ausgezeichnete Fernsicht!
Bis auf die oberen 300 Hm beim Abstieg vom Selbhorn auf der Nordseite (bis 30 cm Schnee) alles trocken.

Mit waren: Jürgen Schaaf und Mario Zott

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