Tour 39/10

Der Christaturm stand bei Mario ganz weit oben am Wunschzettel, und da Markus beruflich wieder einmal in Tirol zu tun hatte, war es logistisch auch ideal eine gemeinsame Tour im Kaiser zu unternehmen. Markus setzte mich also pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt in Ellmau ab. Als Mario nach 20 Minuten immer noch nicht da war, wurde ich schon leicht nervös. Doch er kam, wie man sieht – seine Uhr ging um eine Stunde hinten …

Der Zustieg von der Wochenbrunneralm (Auffahrt kostet € 4.- Maut) zum Ellmauer Tor verging wie im Flug und bald konnten wir das Objekt der Begierde betrachten. Der Christaturm, die SO-Kante, 1928 von Ploner und Aschenbrenner erstbegangen. mit VI+ (V/A0) definitiv auch am oberen Limit dessen angesiedelt, was klettertechnisch derzeit “drin is”.

In der warmen Herbstsonne machten wir uns am Wandfuß gemütlich zum klettern fertig. Mario begann mit dem Vorstieg in der ersten Seillänge. Die zweite Seillänge ist einfach (1-2) und stellte somit, zumindest klettertechnisch, kein Problem dar (muss jetzt nicht jeder verstehen ). Man quert also kurz nach rechts und erreicht so das 7-Meter-Wandl, die erste 5er Stelle. Der Haken, eher links in der Platte platziert, verleitet dazu gerade hochzusteigen, was aber deutlich schwieriger sein dürfte. Also doch rechts dem Riss entlang, was auch der abgegriffene Fels bestätigte.

Die drei darauffolgenden Seillängen waren wieder leichter. Erst bei der extrem abgespeckten Schlüsselstelle ging ohne Nullern bei uns nichts mehr. Aber auch diese Passage meisterte Mario am scharfen Ende des Seils. Die beiden letzten Seillängen (4 und noch einmal 5-) waren Genuss pur!

Der Abstieg über den Herrweg verlief problemlos und schnell. Die Abseilpiste ist besten eingerichtet. Zu Fuß gings dann wieder über das Ellmauer Tor hinunter zur Wochenbrunneralm. Als letzte Aufgabe des Tages galt es, das eher “ungesund” wirkende Rütteln und Scheuern von Mario’s Auto, welches sich bereits auf der Anfahrt bemerkbar machte, zu lokalisieren. Als wir jedoch die fünf lockeren Radmuttern des linken Vorderreifens wieder festgeschraubt hatten, ging’s gleich – viel ruhiger- Richtung Salzburg.

Alles tutti!

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Christaturm – “Christakante” (SO-Kante): Stelle 5 A0 oder 6+ (extrem abgeschmiert), 2 Passagen 5/5-, Rest 3-4; Borhrhaken nur an den Ständen und in den schwierigsten Stellen, wenige Normalhaken. Abstieg zurück zum Einstieg über den “Herrweg” durch mehrmaliges Abseilen (Piste eingerichtet) und abklettern.

Höhenunterschied gesamt: 1100 Hm
Wetter u. Verhältnisse: wolkenlos, sonnig und sehr warm; Zustieg schneefrei und Fels überall trocken.

Mit war: Mario Zott

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