Geisterkogel (2245 m) – Ostkante

Ostkante – Gosaukamm/Annaberg
Klettertour am 3. August 2011

Tour 41/11

Alpiner Klassiker “im Herrgott seinem Klettergarten” -Steiner Irg-

Ein zu unrecht vernachlässigter Klassiker soll die Route sein!? Beeindruckend schaut der Geisterkogel mit seiner Ostkante auf jeden Fall aus, wie z. B. vom Wasserkarkogel aus.

Geisterkogel und Mannlkogel von Osten (Wasserkarkg. Feb. 2011)

Mittlerweile wurde der Anstieg im Zuge des “Projekt Gosaukamm” ebenfalls saniert, was mein Interesse an der Tour noch verstärkte. Über die wildromantische Umgebung und die zu erwartende Einsamkeit braucht man nicht viel zu sagen. Wie wir zuvor von den Sanierern erfuhren, wurden die unteren Seillängen zu Gunsten der Felsqualität etwas verlegt. Dafür ist jetzt der Schwierigkeistgrad 5+/6- gefordert. Doch Genaueres wussten wir über den Charakter der Route nicht – also waren wir schon gespannt was uns erwarten würde als wir zu zweit durch den eindrucksvollen Kessel der Weiten Zahring Richtung Einstieg unterwegs waren.

Beginn der 2. Seillänge

Für Markus war es erst die zweite Klettertour der Saison, ich hatte daher die Ehre alle Seillängen vorzusteigen. Bereits nach der ersten Seillänge war klar, die Bohrhaken wurden so gesetzt daß der alpine Charakter durchaus erhalten blieb. Ohne Klemmkeile wären die Abstände ganz schön sportlich. Bis zur siebten Seillänge waren wir zwar an gewissen Stellen gefordert, aber nicht überfordert.

Markus am Stand vor dem Kamin in Seillänge Nr. 6

Die siebte Länge ist die ehemalige Schlüssellänge (5-) und sollte eigentlich kein Problem sein. Ich folgte natürlich den neuen Glitzerdingern schnurgerade über steilen plattigen Fels aufwärts. Doch nach dem dritten Bohrhaken war dann Schluß mit rotpunkt-klettern. Wir entschieden uns vom alten Normalhaken darunter nach rechts an die Kante zu queren – folgten also der klassischen Führe, bei der mir die Bewertung in Ordnung schien. Wie schwer jetzt die neue (gerade) Variante sein soll kann ich nicht sagen…

Tiefblick nach der letzten schweren Länge. Rechts der große Absatz wo sich der Standplatz davor befindet.

Nachdem wir aber auch die letzte schwere Seillänge “fair” hinter uns hatten, gab es keine weiteren unvorhersehbaren Herausforderungen mehr, außer schneller als die von Westen her nahenden Gewitterwolken zu sein. Doch auch dieses Problem wurde gelöst, und so blitzte und donnerte es erst als wir gerade ins Auto gestiegen sind.

Galerie

fotografiert mit Canon PowerShot SX 130 IS

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“Ostkante”: Stelle(n) VI-, bis zur 7. Seillänge selten leichter als IV, 500 Klettermeter bei 12 Seillängen, 50m Doppelseil, 10 Expressschlingen, Köpflschlingen, Keilsortiment, kl. u. mittl. Freinds, Helm! ; Mit Bohrhaken saniert aber kein plaisir! Alle Standplätze mit 2 BH. Bei der Sanierung wurden die Einstiegslängen neu angelegt. Dadurch erhöhen sich die klettertechnischen Schwierigkeiten im Vergleich zur klassischen Route erheblich (früher IV+/V-).  Folgt man in der einstigen Schlüsselseillänge (SL 7) den neuen Haken, erhöhen sich die Schwierigkeiten ebenfalls (Originalführe ü. Platte nach rechts zu Normalhaken, V-).

Alle Infos und Topo gibts hier.

Unser Fazit: Trotz Sanierung immer noch ein recht alpines Unternehmen in völlig einsamer und wilder Umgebung. Die Route bietet alles – Platten, Kamine, Verschneidungen und einen Quergang… aber auch Schrofen (Ausstiegslängen) bei denen man nicht jedem Griff vertrauen kann. Uns hat es auf jeden Fall gefallen!


Höhenunterschied gesamt: ca. 1270 Hm
Wetter u. Verhältnisse:
am Vormittag wolkenlos, sonnig und warm; ab ca. 15 Uhr dunkle Wolken aus Westen – jedoch tröpfelte erst beim Fußabstieg zur Stuhlalm ein wenig und als wir bereits ins Auto stiegen ging ein Gewitter nieder – perfektes Timing ;)
In der Route war alles trocken.

Kletterpartner: Markus Keuschnig

GPS-Track

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Ein Kommentar zu “Geisterkogel (2245 m) – Ostkante”

  1. Andi

    Alle Achtung!! – das sind schon ordentliche Klettereien
    Gratuliere
    Andi

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