NW-Vorbau “Via Meuli, Bergell
Klettertour am 19. August 2010

Tour 31/10

Der Donnerstag war also Markus’ Arbeitstag – Mario und ich nutzten diesen Tag um unser Bergell-Debut zu bestreiten. Genauso schnell wie wir mit den Bikes vom Corvatsch wieder beim Parkplatz waren, gelangten wir mit dem Auto über den Malojapass zur Talstation der Seilbahn, die uns rasch zum Albina-Stausee auf knapp 2.100 m Meereshöhe brachte. Hinter dem Staudamm erwartete uns eine traumhafte Hochgebirgskulisse und bis auf ein paar Gletscher nichts als feinster Granit … Die formschöne Spitze der Punta Albigna ist auch nicht zu verfehlen und der Einstieg war rasch gefunden. Hat man sich erst mal an den Fels gewöhnt – was bei dieser Griffigkeit eigentlich recht schnell geht – ist es Dank der guten Absicherung einfach nur wunderbar, die 9 Seillängen der “Via Meuli” höher zu steigen. Vom Ende der letzten Länge ging es noch ein paar Höhenmeter seilfrei durch eine Schlucht (max. II) bis zum eigentlichen Ausstieg in leichteres Gelände. Es war 14:30 Uhr und bevor wir unsere Tour über die NW-Kante zum Gipfel weiter fortsetzen würden, erkundigten wir uns erstmal bei Markus, wie es denn bei ihm läuft: “I bin scho fertig! So a coole Messung homma gmocht. Muass nua nu owi geh und Kaffee trinken!”. Auch gut, wir beschlossen nach kurzem Zögern abzusteigen. Alleine der Gedanke daran die letzte Gondel zu versäumen und nach dem nicht ganz einfachen Abstieg vom Gipfel noch zusätzlich die 1.000 Hm talwärts laufen zu müssen, war Grund genug auf die Route zum Gipfel zu verzichten.  So war es ein erlebnisreicher, aber total stressfreier Tag, mit traumhafter Kletterei in einer gewaltigen Kulisse!

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“Via Meuli”: Stellen IV+, meist III bis IV; bombenfester Granit, 9 Seillängen, 340 Klettermeter (ohne Ausstiegsschlucht) und ca. 240 Hm. Standplätze und Zwischensicherung mit Bohrhaken eingerichtet, mobile Sicherungsmittel nicht unbedingt notwendig; mind. 50m Einfacheil, 10 Expressschlingen. Abstieg zu Fuß (max II) nordostwärts teil m.Steinmännern markiert (bei viel Schmelzwasser ist das Überqueren des Bachs nicht ganz einfach!). Idealerweise als Kombination mit dem NO-Grat (5-/5, 1 Seillänge – Rest leichter), über den man dann auch den Gipfel erreicht.

Höhenunterschied gesamt:680 Hm (davon 270 m Kletterei inkl. Ausstiegsschlucht)
Wetter u. Verhältnisse: sonnig und warm, mehr oder weniger wolkenlos; die Route liegt wegen ihrer Ausrichtung lange im Schatten… Fels überall trocken – herrlich griffiger Granit!

Mit war: Mario Zott

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