Hochkönig (2941 m) Westgipfel SW-Wand

Südwand “Franzlweg” (Jubiläumsweg) – Hochkönigmassiv/Mühlbach
Klettertour am 10. Oktober 2010

Tour 41/10

Als Krönung des verlängerten Wochenendes nahmen wir uns den “Jubliläumsweg” (auch “Franzlweg”) in der Südwestwand des Hochkönigs vor. Auch wenn diese Route nicht durch mächtige zentrale Südwand führt und über weite Strecke klettertechnisch leicht ist, gingen wir mit Respekt an die Sache heran. Denn alleine die Länge von 28 Seillängen (1000 Klettermeter 400 m Gehgelände ab Eintieg) und der nicht unerhebliche Abstieg machen diese Führe zu einem strammen Ganztagsunternehmen.

Darum ging es an diesem Sonntag besonders bald los, und so starteten wir um 5:20 am Parkplatz knapp unter dem Dientner Sattel. Im Schein der Stirnlampen folgten wir zuerst der Forststraße zur Stegmoosalm und im Anschluß dem bezeichneten Birgkarsteig. Das Schild welches die Abzweigung zum Einstieg markiert übersahen wir zwar in der Dämmerung, trotzdem war dieser mit wenigen Höhenmetern Fleißaufgabe schnell gefunden.

Entlang einer ausgewaschenen S-förmigen Rampe ging es in bestem Fels und schöner, leichter Kletterei seilfrei aufwärts. Deutlich schneller als erwartet näherten wir uns dem Südwandband. Auf einer grasigen Terrasse gönnten wir uns eine Frühstückspause. Dann musste das Seil doch noch für 2 Längen heraus ehe wir über wieder leichteres Gelände das große Band erreichten – zu glatt waren die Platten und das Risiko war es einfach nicht wert – wir lagen ja gut in der Zeit. Im Mittelteil überwog das ganz leichte Gelände, dafür aber mit fantastischen Ausblicken und atemberauben Einblicken in die kompakte Hauptgipfel-Südwand, wo wir einer Seilschaft im “Dientnerweg” zuschauen konnten.
Nach 22 Seillängen standen wir am Beginn der Schwierigkeiten… (klingt cool, gell?) …also vor den letzten 2 von 4 Seillängen die wir insgesamt sicherten ;) Die erste der beiden oberen Schlüssellängen war mit 3+ bewertet, allerdings “gefühlt” schwerer als die darauffolgende klettertechnisch korrekte 4+/5+ Kobination. Jaja, der Kopf… Die perfekt angebrachten Klebehaken benötigten wir allesamt nur zum sichern – doch die Hakensetzer haben beim platzieren auch an etwas schwächer Begeher gedacht. Zum Abschluß gabs noch wunderbare Platten in verschiedenen Neigungen – alpin boulder, jeder wie er will! Die Route endet direkt am kleinen Kreuz des Westgipfels, und da wir dort völlig alleine waren, genossen wir die Gipfelrast in aller Ruhe während sich am Königsjodler die Leute auf die Zehen stiegen.
Der Abstieg durch das steile und schuttgefüllte Birgkar war halt eine Notwendigkeit und bot, wenns schon alpnistisch mehr gefährlich als schwer, immerhin einen schönen Blick auf unsere Route.

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(Fotos: Mario Zott, Markus Keuschnig u. Andi Riesner)

Hochkönig Westgipfel Südwand “Franzlweg” (Jubiläumsweg): je 1 Stelle 4-, 4+ und 5+ (auch A0 möglich), meist 2-3 aber auch einiges an Gehgelände ca (400 m), überraschend guter Fels! 28 Seillängen, 1000 Klettermeter und 400 m Gehgelände; Standplätze saniert, Schlüsselstellen gut gesichert, in den leichteren Seillägen 1-3 Zwischenhaken (Bohrhaken). Abstieg über das Birgkar – Vorsicht auf Steinschlag!

Höhenunterschied gesamt: 1670 Hm
Wetter u. Verhältnisse: wolkenlos, sonnig und warm; Nur im Gipfelbereich leichter Wind; Fels überall trocken und schneefrei.

Mit waren: Markus Keuschnig und Mario Zott

Höhenprofil
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2 Kommentare zu “Hochkönig (2941 m) Westgipfel SW-Wand”

  1. benni

    traum!!

  2. Ewald

    Tolle Tour, super dokumentiert, macht Lust, sie auch zu machen!

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