Zsigmondyspitze (3089 m) – Südgrat (Normalweg)

Zillertaler Alpen – Zemmgrund – Ginzling
bike, hike & climb am 17. November 2011

Tour 59/11

Eigentlich unfassbar was Mitte November heuer noch möglich ist! Dass der Fels in den Kalkalpen sonnseitig immer noch schön warm und trocken ist, wussten wir ja bereits. Aber dass es auf 3000 Meter genauso ist, abgesehen von den Schneefeldern beim Zustieg, hält man in Anbetracht des Datums kaum für möglich.

Der lange aber malerische Zustieg mit Blick auf unser Ziel

Um Punkt sechs Uhr morgens starteten Mario und ich beim Gasthof Breitlahner “illergalerweise” mit den Mountainbikes in den Zemmgrund. Im Schein der Stirnlampen, später im Licht der aufgehenden Sonne, radelten wir bis zur Materialseilbahn der Berlinerhütte. Über einen Steig entlang der (Ab-)Wasserleitung erreichten wir in wenigen rasch das geschichtsträchtige Schutzhaus. Natürlich schlummerte die große Unterkunft bereits im Winterschlaf – was wohl einer der Hauptgründe dafür war dass wir wieder einmal den ganzen Tag alleine waren.

Ich beim Versuch die “Direkte” zu klettern.

Der landschaftlich reizvolle Zustieg ist zwar nicht gerade kurz, bietet aber schöne Ausblicke auf die Eisriesen der Umgebung und lädt zum Pläneschmieden ein. Nach insgesamt fünf Stunden – ein Brunch in der Vormittagssonne durfte nicht fehlen – begannen wir mit der Kletterei. Über griffige Blöcke erreichten wir schnell den Beginn der unteren Querung. Wir entschlossen uns die direkte Variante zu probieren und folgten weiter der immer schärfer werdenden Kante.

Mario am Ende der unteren Querung – Blick zum Olperer

Die Platten wurden glatter und steiler. Bei einem griffarmen Überhang war dann aber Schluß und der Vertrauensvorschuß an die Reibung meiner steigeisenfesten Schuhe aufgebraucht. Die historische Sicherung an wenig vertrauenswürdigen Normalhaken machte mir die Enstcheidung umzukehren leichter. Auch Mario startete einen Versuch, fand weiter links zwei weitere Haken, brach aber ebenfalls ab. Ein alpiner 5er mit den schweren Schuhen war uns dann doch zu heavy.

Auf der Zsigmondyspitze – links der Gr. Löffler

Also kraxelten wir auf das Band zurück und folgten der Normalroute. Ohne Probleme erreichten wir den exponierten Gipfel. Hinunter ging´s über die selbe Route. Aus Neugierde seilten wir aber 30 Meter über die “Direkte” ab und schauten uns das Ganze mal von oben an. Entspannt, weil immer nocht gut in der Zeit, wanderten wir wieder zurück und freuten uns das Radl im Talschuß zu haben. Um 16 Uhr 45 lag auch die lange aber keineswegs langweilige Mountainbikeabfahrt hinter uns und wir traten zufrieden die Heimreise an. Wieder ein tolles Erlebnis in einer derzeit völlig einsamen Gegend!

Galerie

fotografiert mit Canon PowerShot SX 130 IS

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Alle Fotos © Mario Zott u. Andi Riesner

Normalweg “Südgrat”: Stellen 3/3-, meist 2, ca. 350 Klettermeter bei einer Wandhöhe von ca. 170 m; schöne Blockkletterei in festem Fels, in der Normalroute stecken einige Bohrhaken, in der Direktvariante an der Kante (5) und in der Variante in Wandmitte (4-5) nur wenige Normalhaken! Es muss über den gleichen Weg auch wieder abgeklettert werden – über die Direktvariante kann auch abgeseilt werden (Abseilstelle nur Normalhaken!).

  • 60m Einfachseil, 5 Express, Bandschlingen,  evtl. Klemmkeile/Friends/Abseilgerät und Helm!

Alle Infos inkl. Topo gibt es hier.

Bike: 700 Hm / 8 km
Höhenunterschied gesamt: 1910 Hm inkl. kleinerer Gegenanstiege

Wetter u. Verhältnisse: wolkenlos und glaskar, in der Sonne für die Jahreszeit sehr mild, nur in Kammnähe leichter Wind. Beim Zustieg ab ca. 2700 m geschlossene Schneedecke (meist tragend); In der Route selbst war der Fels überall trocken, nur die beiden Querbändern und die letzten Meter zum Gipfel waren schneebedeckt aber gut ohne Steigeisen begehbar;

Kletterpartner: Mario Zott

GPS-Track

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Ein Kommentar zu “Zsigmondyspitze (3089 m) – Südgrat (Normalweg)”

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