Tadjikistan – Zentralpamir – Yazgulem Range
Ski- u. Eistour am 19. August 2009

Am Abend des 18. August stellte sich natürlich die Frage  – was tun? Wieviel Tage haben wir noch Zeit? Wie lange brauchen wir ins Tal und zurück nach Dushanbe? Wieviele Reservetage sollten wir einplanen? Wird unser Fahrer da sein? Nach reichlicher Überlegung und Diskussion stand das Ziel und die Vorgehensweise fest. Wir wollten auf den Lyap Nazar, der direkt über unseren Köpfen im Basislager aufragt und uns schon bei unserer Ankunft sofort ins Auge stach. Die Route sollte über den Nordwestgrat führen, auf den wir durch ein Seitental und eine Eiswand gelangen wollten. Wir gaben uns zwei Tage Zeit, also ein Biwak und dann auf den Gipfel mit Abstieg bis ins Basislager am selben Tag - Jetzt oder nie!

So sollten wir auch noch genug Zeitreserve für den Abstieg nach Roshorv und die Rückreise nach Dushanbe haben. Wir stellten also denn Wecker auf 3 Uhr Früh um zeitig los zu kommen. Markus, der immer noch unter seiner Verkühlung litt, blieb im Basislager, weshalb wir auch das Zelt dort ließen. Außerdem hatte weder Peter noch ich Lust das Ding zu tragen.

Tour 52/09

Irgendwas läutete und wir schälten uns aus den Schlafsäcken – “verdammt hell für 3 Uhr morgens” dachte ich mir… kein Wunder, wir haben ordentlich verschlafen und es war schon fast 7 Uhr. Ohne viele Worte darüber zu verlieren wurde gefrühstückt und um 8 Uhr starteten Peter und ich Richtung Gletscher. Wir wollten es einfach versuchen – sehen wie weit wir heute kommen würden und dann sieht man ja eh…

Der Anmarsch über das geliebte Moränengelände war dann schon mühsam, aber kaum waren die Ski an den Füßen ging alles schneller als erwartet. Bald war der Einstieg der Flanke erreicht und wir rüsteten wieder auf Steileis um. Im griffigen Eis gewannen wir rasch an Höhe. Auch die einzigen Hürden die wir aus der Ferne nicht gut beurteilen konnten, drei quer verlaufende Spalten, umgingen oder überkletterten wir ohne Probleme. Bei der letzten Kluft wichen wir nach rechts aus und es wurde richtig steil. Doch das Eis war so griffig daß wir es für uns trotzdem  verantworten konnten ohne Seil weiter zu klettern. Nach dieser “Schlüsselstelle” war auch schon der Sattel auf fast 5000 m erreicht. Da auf der weiteren Route über den Grat kein vernünftiger Biwakplatz in Aussicht war, beschlossen wir am Sattel zu bleiben.
Rasch war ein geeignet Platz für ein Schlafgemach gefunden und wir schaufelten gleich drauf los. Tarp drüber, mit Ski und Eisgeräte fixiert – fertig. Auch Wasser fanden wir unter einer dickes Eisdecke dass wir nur rausschöpfen mussten, so konnten wir auch noch Zeit und Gas sparen. Nach dem Essen machten wir uns bequem in unserer Höhle und schliefen besser als erwartet ein.

GPS-Track -DOWNLOAD
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Höhenunterschied gesamt: 1140 Hm
Streckenlänge: 7,6 km
Anforderungen: Firn/Eis bis 55/60°; wegloser Zustieg zum Gletscher über Schutt und große Blöcke;
Wetter u. Verhältnisse: aufgelockerte Bewölkung, sonnig und warm.
Am Gletscher teils blank teils Firn, in der Wand Trittschnee und Blankeis.

Mit war: Peter S.

Kategorie Firn- Eiswände, Pamir, Skitouren | RSS 2.0 Feed | Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.