Georgien: Tiflis – Kazbegi – Meteostation

Anreise und Hüttenzustieg
20. – 22. Mai 2008

Anreise

Am 20. Mai ging es von München nach Georgien. Genauer gesagt nach Tiflis, wo mich Peter schon in der Ankunftshalle des Flughafens erwartete. Nach einer kurzen, aber erholsamen Nacht bei einer netten georgischen Familie erledigten wir noch die letzten Einkäufe, bevor wir uns mit einem Sammeltaxi, hier Maschrutka genannt, auf den Weg nach Kazbegi machten. Die ca. 3 stündige Fahrt war recht kurzweilig – es gab ja allerhand Unbekanntes zu sehen. Durch ein breites, von riesigen Schwemmkegel geprägtes Tal erreichten wir die ausgesetzte, aber gut ausgebaute Bergstrasse, welche nach Gudauri, das “Obertauern” Georgiens, führt.  Weiter ging es auf der “Georgische Militärstrasse” über den Kreuzpass, was sich als zunehmend abenteuerlich herausstellte, da es plötzlich nur mehr eine von unzähligen Lawinenstrichen bearbeitete Schotterpiste war. Jenseits des Passes wurde die Strasse wieder besser, die Gegend dafür umso wilder und dünn besiedelt.
Nach der Ankuft in dem kleinen Bergdorf hatten wir auch gleich Platz bei der Familie, wo Peter schon vor 2 Jahren wohnte. Nur 2 weitere Personen waren noch zu Gast. Wir nahmen das Angebot im Haus zu essen auch gleich an und genossen die Eintopf ähnliche Suppe, das Brot und den für das Land so typischen Käse.

Am Maschrutka-Parkplatz in Tiflis. Von hier fahren die Sammeltaxis in alle Richtungen. (Foto: Peter S.)Die Strasse über den KreuzpassDie Strasse über den Kreuzpassfast wie auf der Glocknerstrasse ;-)Am Dorfplatz in Kazbegi - das rettungsauto scheint schon ein etwas älteres Modell zu seinAbendstimmung in Kazbegi.
Hüttenzustieg von Kazbegi ü. d. Gergeti-Gletscher
Georgien – Kaukasus
Skitour am 22.5.2008
269

Tour 32/08

Trotz nächtlichem Gewitter war es am nächsten Morgen strahlend blau und wir packten unsere Sachen für die bevorstehenden 10 Tage, die wir in den Bergen verbringen wollten. Mit sehr schweren Rucksäcken samt kompletter Eis- und Skiausrüstung gingen wir über den Dorfplatz zum Fluss, wo wir noch einen Versuch starteten ein Pferd für den Lastentransport bis zur Schneegrenze zu organisieren. Aus dem Pferd wurde schnell ein 4×4-Lada und so begannen wir mit dem Aufstieg zu Fuß erst bei der Kirche ca. 400 Hm weiter oben.
Nach 1 Stunde konnten wir die Ski anschnallen. Der weitere Aufstieg verlief problemlos, wenn auch die Rucksäcke ordentlich an den Schultern zogen. Mit vielen kurzen Schnaufpausen und abwechselnder Spurarbeit kamen wir gut an der Meteostation an, wo wir herzlich von einem Einheimischen mit heissem Tee empfangen wurden. Mit Levan, so hieß der “Hüttenwart”, konnten wir uns gut auf Englisch unterhalten. Wir fragten noch nach den Verhältnissen in der Umgebung und bezogen eines der mit Holzpritschen ausgestatteten Zimmer.

Strahlend blauer Himmel und ein weiß glänzender Kazbek begrüsst uns am nächsten Morgen.Bei der malerisch gelegenen KirchePeter beim Aufstieg von Kazbegi zur MeteostationNach einem kleinen Pass öffnet sich der Blick auf den Gergeti-Gletscher, Kazbek und die weitere RouteAm gut eingeschneiten Gergeti-Gletscher - hinten sieht man schon die MeteostationBei der Station mit dem Kazbek im HintergrundLevan der HüttenwartKazbek von Südosten, direkt von der Haustüre der Station aus.Im Vor- und Skiraum - keiner da ausser wir...Unser Lager

Höhenunterschied: ca. 1450 Hm inkl. kleinerer Gegenanstiege
Wetter u. Verhältnisse: wolkenlos und windstill.
Ca. 1 Stunde Ski getragen, dann durchgehend Aufstieg mit Ski möglich. Schnee weich, aber kompakt und nicht zu tief. Am Gletscher keine offenen Spalten gesehen.

Mit war: Peter S.

11 Kommentare zu “Georgien: Tiflis – Kazbegi – Meteostation”

  1. Flori

    Hallo Andi,

    bin gespannt auf die weiteren Berichte! Gipfel erreicht? Das wichtigste allerdings, dass Du wieder heil zurück bist!

    LG, FLori

  2. mk

    Hallo Andi,
    die Kirche ist auf meinem Kaukasus-Buch vorne drauf, mit eisigen Gipfeln dahinter. Die Sehnsucht war der Grund, warum ich es gekauft habe.
    Freue mich mit Dir, dass Du dort gewesen bist!!!
    Viele Grüße von Marco

  3. Vladimir Vinduska

    Hi Andi, we met Peter on Pamir the last summer and he recommended us the journey to Kazbek. We go there this April. I am GPS and map stuff addict :-) . I downloaded all your GPS data, I am very happy about it. Dont you have also track from Kazbegi to Meteostation? Thank you Vladimir

    Our (mine :-) ) Caucasus compilations (private):

    Czech:
    http://docs.google.com/Doc?id=dhn5tbqh_6dwqfprgr

    Google funny translations:

    German:
    http://translate.google.com/translate?prev=hp&hl=cs&u=http%3A%2F%2Fdocs.google.com%2FDoc%3Fid%3Ddhn5tbqh_6dwqfprgr&sl=cs&tl=de&swap=1¨

    English:
    http://translate.google.com/translate?prev=hp&hl=cs&u=http%3A%2F%2Fdocs.google.com%2FDoc%3Fid%3Ddhn5tbqh_6dwqfprgr&sl=cs&tl=en

  4. Andi

    Hello Vladimir,

    thanks for your message! I sent you a email.
    Greetings from autria,
    Andi

  5. Vladimir Vinduska

    I did not recieve your email yet. Projection of your GPS tracks on Kazbek to merge of russian maps:

    http://docs.google.com/Doc?id=dhn5tbqh_6dwqfprgr&hl=cs#Výstupy_z_meteostanice

    V.V.

  6. Andi

    Vladimir, i sent the massage again. If you didn´t receive it again please send your email-adress to andreas[AT]riesner.at to be sure that it is the right one.

    Andi

  7. Manfred schratt

    HI
    ich wollte heuer im july auch auf dem Kazbeck
    bräuchte info bitte und wo bekommt man einen einheimischen bergführer für die besteigung und übernachtung in der alten metrostataion
    mfg
    Manfred

  8. Markus

    Waren am 1.April am Kazbek.
    - Bedingungen sind derzeit relativ gut: Nicht allzu viel Schnee, aber Spalten sind gut zu. S-,SO-Flanke sind relativ blank.
    - Es gibt quasi einen neuen netten ‘Hüttenwirt’ namens Baku oder so ähnlich. In seiner Abwesenheit ist die Station mit einem dicken Schloss versperrt. Wir haben ziemliches Glück gehabt, dass er gerade oben war. Vermutlich kann man sich den Schlüssel aber im Tal besorgen.
    - Der Kreuzpass war aufgrund großer Schneemengen 1 Woche und danach kurzzeitig gesperrt.
    - Keinerlei Probleme wegen dem Konflikt im letzten Sommer, jedoch könnte sich dies ändern, da am 09.04 eine Großdemonstration/Putsch in Tiflis geplant ist.

    Danke Andreas für die Informationen!

    MfG,
    Markus

  9. ciprian teodorescu

    Hi!

    My name is Ciprian Teodorescu from Romania,Bucarest and I found you on summitpost.org.first,congratulation for your expedition in Georgia.
    This summer,in the beginning of August I will start my expedition on Kazbegi peak.I saw with atention your picture and another pictures and I noticed that I need some ice-nails,but I will be alone and I want to climb this peak,safetely.please ,which climbing way do you recomand me?
    SE culoair is Ok for crampoons and 2 ice axes?
    please,would you make a sketch with the climbing to the peak?
    Thank you very much!
    yours faithfully,
    ciprian

  10. Andi

    Dear Ciprian,

    thank you for your request. In my opinion it is better to take the normalroute if you are alone. Only at the last 200 m you have to climb a steep iceface up to 45°. The disadvantage of this way ist the possibility of cervasses. If you want to climb the SE-colouir without a climbingpartner, you have to be experienced in climbing icefaces up to 50/55° over a long distance. You have to be a realy good climber, if you will do this on your own.

    Best regards – be careful – have fun!
    Andi

  11. Matthias Müller

    Hallo Andi,

    das ist der erste Bericht, bei dem die Meteostation mal einladend wirkt. Bisher schien es so, dass sie den örtlichen Bergführern und deren zahlender Klientel vorbehalten ist. Daher hätte ich zwei Fragen: Was kostet die Unterkunft pro Person, wenn man keinen Bergführer anheuert und zweitens, ist es möglich, in Kasbegi oder der Meteostation 3 Eispickel und ein Seil auszuleihen, ohne einen Bergführer anzuheuern?
    Dank dir für deine Antwort.

    Schöne Touren, die du so machst.
    Matthias

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