Tadjikistan – Zentralpamir – Yazgulem Range
Hochtour am 10. August 2009

Tour 44/09

Nach den neuesten Erkenntnissen vom Vortag war uns klar dass unser Weg auf den Shipka Pik über den Südgrat führen wird. Noch war es dunkel als wir Richtung Lager 2 aufbrachen. Im Schein unserer LED-Stirnlampen stolperten wir mit Skischuhen über das Geröll, jeden Schneefleck zur Erleichterung nutzend, das kleine Seitental aufwärts. Die Rucksäcke zerrten ordentlich an unseren Schultern – wir hatten ja alles für ein paar Tage mit um den Gipfel zu erreichen. Am Ende des Tales legten wir die Steigeisen an und nahmen die ca. 600 Meter hohe Firnflanke in Angriff. Die Randspalte bereitete keine Probleme. Schnell wurde es steiler und im festen Firn gewannen wir gut an Höhe. Doch mit jedem Meter wurde auch das Höhersteigen mit der schweren Last am Rücken spürbar anstrengender. Markus war von seiner Erkältung noch gezeichnet, so daß ich ihm die Ski und Peter die Eisgeräte abnahmen. Es zog sich ganz schön. Kurz vor der Ausstiegsscharte löste mich Peter noch ab spurte im nun bereits aufgeweichten Schnee bis auf den Sattel, wo wir unser Lager aufschlugen. Die Aussicht war grandios und zum ersten mal sahen wir auf die Ostseite des Massivs! Besonders beeindruckend waren die überdimensionalen Eisbalkone welche senkrecht auf den Gletscher unter uns abbrachen. Trotz der bereits gewohnten Prozedur des Zelt aufstellens, kochen etc. war es alles andere als langweilig. Auch der untere, felsige bzw. kombinierte Teil des Südgrats zum Shipka Pik war gut einzusehen.

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Höhenunterschied gesamt: 1090 Hm Aufstieg inkl. kleiner Gegenanstiege
Streckenlänge: 5,5 km
Anforderungen: Zustieg zur Firnrinne weglos über Schutt bzw. schuttbedeckten Gletscher; Firn/Eis bis max 45°, guter Trittschnee in der Flanke jedoch tlw. Büßerschnee, nur am Ausstieg leicht blank, geringe Spaltengefahr!
Wetter u. Verhältnisse: sonnig, wolkenlos und windstill; sehr warm.

Mit waren: Markus K. und Peter S.

Tour 45/09

Am nächsten Morgen hatte sich Markus´ Zustand trotz ruhiger Nacht leider wieder verschlechtert. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir daß Peter und ich in unser Lager 1 absteigen werden um weitere Nahrungsmittel zu holen, während Markus sich im Lager 2 erholen und besser akklimatisieren sollte. Da am frühen Vormittag alles pickehart gefroren war verzichteten wir auf eine Abfahrt mit Ski und stiegen im Laufschritt mit unseren Steigeisen die Flanke in Kürze ab. Als wir in unserem Lager 1 angekommen sind genossen wir ein verspätetes Frühstück im Sonnenschein. Mit zusätzlichem Essen in den Rucksäcken marschierten wir dann wieder auf die Firnflanke zu die wir diesmal deutlich schneller hinter uns ließen – ein gutes Zeichen – die Akklimatisierung funktioniert. So hatten wir genug Lebensmittel um auch einen weiteren Gipfel zu machen ohne dazwischen noch einmal ins Lager 1 absteigen zu müssen.

Kategorie Firn- Eiswände, Hochtour, Klettern, Pamir | RSS 2.0 Feed | Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.